A Long Way Home
Luc Schaedler, Suisse, 2018o
Les artistes Gao-Brothers, la chorégraphe et danseuse Wen Hui, le cinéaste d’animation Pi San et le poète Ye Fu comptent parmi les éminents représentants d’une contre-culture fragile mais audacieuse, dans la Chine d’aujourd’hui. En partant de leurs propres histoires familiales, ils explorent les bouleversements qui ont ébranlé la Chine par le passé, afin de mieux saisir les problèmes actuels.
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Luc Schaedler zeigt in A Long Way Home chinesische Künstler, die sich auf ihre Art gegen das Regime wehren.
Der Schweizer Filmemacher und Ethnologe Luc Schaedler, ein gründlicher Kenner Chinas und seiner kulturellen Angelegenheiten und Aggregatszustände, begnügt sich nicht mit dem Vordergründigen. Er will zu den Widersprüchen dahinter. In Angry Monk (2005) wars die Geschichte eines widerborstigen tibetischen Mönchs und seiner weltoffenen Heiligkeit. Der Film warf Licht auf ein Tibet, das alte und das neue, das nie nur spirituelle Idylle war und dann ein Land der Opfer.
Im neuen Werk, A Long Way Home, gehts Chinas Gegenwart an ihre immer noch lebendige Vergangenheit. Künstlerinnen und Künstler zeigen da, wie sie dem Generalverdacht eines Regimes gegen den Einzelnen ihre individuellen Aufstände entgegensetzen. Sie alle, nicht alt, aber auch nicht mehr die Jüngsten, sind verbunden durch schattenhafte und deutliche Erinnerungen an Maos Kulturrevolution in den Sechziger- und Siebzigerjahren. Durchs Erlebnis von Rebellion und Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens, damals am 4. Juni 1989. Durch die Erfahrung mit lästigen, aber überlistbaren Zensurbehörden heute.
Und sie alle haben Stile, Metaphern, Bilder und Hinterlisten entwickelt, um zivile Freiheiten zu schaffen in der grossen, erzwungenen Zucht und Ordnung. Um gewissermassen heimzufinden zu einer lebenswerten Hoffnung. Die Choreografin Wen Hui beispielsweise vereinigt Erinnern und Körperbewegung. Der Animationskünstler Pi San karikiert die Erziehung zum Duckmäusertum in kleinen, kindlichen Trickfilmen von amüsanter Brutalität. Und wir erleben dank eines unaufgeregt empathischen Films etwas von der lustvollen Mühsal der Subversion.