Es geschah am hellichten Tag
Ladislao Vajda, Allemagne, Espagne, Suisse, 1958o
Dans la forêt, un colporteur trébuche sur le cadavre d’une fillette et est arrêté. Le commissaire Matthäi est toutefois persuadé que l’auteur du crime court toujours. Il décide de mener sa propre enquête et a recours à une méthode discutable. Le commissaire tend un piège au meurtrier en plaçant sur sa route la petite Anne-Marie en guise d’appât.
1958, in der Übergangszeit vom alten zum neuen Schweizer Film, entstand dieser Klassiker, in dem ein bedächtige Kommissar einem unheimlichen Kindermörder eine Falle stellt. Später hörte man bisweilen, dass er auf Friedrich Dürrenmatts Roman «Das Versprechen» beruhe, de facto war es gerade umgekehrt. Dürrenmatt hatte dem berühmten Produzenten der Präsens-Film, Lazar Wechsler, in einem Zeitungs-Interview unterstellt, dass er realitätsnahe Stoffe ignoriere, die auf der Strasse lägen. Wechsler nahm den Fehdehandschuh auf, indem er Dürrenmatt zu einem Krimi nach einem mutmasslich wahren Kriminalfall aus dem Jahr 1949 beauftragte. Auf alle Fälle wurde daraus einer der dramaturgisch und atmosphärisch dichtesten Schweizer Filme überhaupt. Heinz Rühmann als Kommissar Matthäi und Gerd Fröbe als Psychopath Schrott übertrumpften sich gegenseitig mit schauspielerischen Einfällen, der Exil-Ungare Ladislajo Vajda brachte seine reiche Erfahrung ins Drehbuch wie in die Inszenierung ein. Vajda wurde später mit dem Ernst-Lubitsch-Preis und auch zweimal mit einem Berliner Bär geehrt.
Andreas Furler