Im Land meiner Kinder
Dario Aguirre, Allemagne, Équateur, 2018o
Eigentlich war Dario wegen Stephanie aus Ecuador nach Deutschland gekommen, aber die Behörden gehörten vom ersten Tag zu ihrer Beziehung dazu. In den folgenden 15 Jahren sollten sie ihm insgesamt 10 Visa ausstellen – eine lange Spur aus Papieren, Stempeln, Genehmigungen und Einschränkungen verband Dario mit Deutschland und hielt ihn doch auch immer auf Abstand. Und dann das: Der Erste Bürgermeister von Hamburg lädt Dario ein, Deutscher zu werden. Eine Liebeserklärung? Darío beantwortet sie mit einem zart-ironischen Roadmovie, das seinen verschlungenen Weg vom Land seiner Väter in das Land seiner Kinder nachzeichnet.
Das Land der Freiheit hatte sich der ecuadorianische Dokumentarfilmer Darío Aguirre anders vorgestellt. Im Elternhaus seiner Freundin lernte er, die Haustür nachts abzuschließen und den Müll zu trennen. Nach 15 Jahren in Deutschland, vier abgelaufenen Pässen und zehn verschiedenen Visa, erhält er nun die lang ersehnte Staatsbürgerschaft. Ironisch demaskiert er die wunderlichen deutschen Eigenheiten und ordnet die Begriffe Identität und Nationalität auf sehr persönliche Weise ein.
Vanessa Prattes