They Shall Not Grow Old
Peter Jackson, GB, Nouvelle-Zélande, 2018o
Entre 1914 et 1918, un conflit mondial change à jamais le cours de l’histoire. Les hommes et femmes qui y ont participé ne vivaient pas dans un monde silencieux, en noir et blanc. Faites donc un voyage dans le temps pour revivre, comme si vous y étiez, ce moment majeur de l’histoire. À l’aide de technologies de pointe, Peter Jackson réussit le pari de transformer des images vieilles d’un siècle en séquences d’une étonnante modernité. Il remplit ainsi son devoir de mémoire tout en rendant hommage à une génération sacrifiée sur l’autel de la guerre.
C’est bien simple : on s’y croirait ! Pourtant, à mesure que le film égrène ses archives repeintes en vert-jaune sépia, le spectateur est pris d’un malaise croissant. Comme si le projet immersif de Peter Jackson devenait étouffant.
Thierry JousseLe résultat est stupéfiant : rarement l’horreur des tranchées n’a été restituée de cette façon. Un travail de titan pour une immersion totale et une émotion immense.
StStéphanie BelpêcheDer Erste Weltkrieg in Farbe und 3D! "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson hat dafür hundert Jahre altes Filmmaterial aus dem Imperial War Museum in London digital koloriert und aufgearbeitet und mit ebenfalls aus dem Archiv stammenden Aussagen ehemaliger Soldaten zu einem Frontbericht montiert. Neue Erkenntnisse bringt das nicht. Der Effekt durch die Bearbeitung aber ist erstaunlich: Statt aus sicherer historischer Distanz auf den großen weltverändernden Krieg zu schauen, ist der Zuschauer mittendrin und scheinbar live dabei, im Schlamm und im Schützengraben.
Martina KnobenDiese digitale Zeitreise rückt den Weltkrieg erstaunlich nahe an die Gegenwart. Verantwortlich dafür ist Jacksons neuseeländische Spezialeffektfirma Weta Digital. Ihr gelang es, Originaldokumente mittels Kolorierung und Nachschärfung so aufzubereiten, dass man den Schrecken des Krieges (und die Ahnungslosigkeit der jungen Männer) hautnah nachvollziehen kann.
Hans Jürg ZinsliGalerie photoso
Peter Jackson hat Aufnahmen des Ersten Weltkriegs auf einzigartige Weise koloriert. Das Resultat ist so faszinierend wie verstörend.
William Jackson kämpfte im Ersten Weltkrieg an der Front. Er wurde angeschossen und trug Langzeitschäden davon. Jetzt legt sein Enkel einen Dokumentarfilm über diese Urkatastrophe des 20. Jahrhundert vor; ein Werk, das man als Meilenstein des Kinos bezeichnen darf. In «They Shall Not Grow Old» zeigt «Lord of the Rings»-Regisseur Peter Jackson, was das für Menschen waren, die damals für Grossbritannien in den Krieg zogen. Schön anzusehen ist das nicht – aber gerade deshalb brennt sich der Film 100 Jahre nach dem Waffenstillstand von 1918 umso nachdrücklicher ins Gedächtnis.
«They Shall Not Grow Old» (der Titel bezieht sich auf ein Gedicht von Laurence Binyon) ist in erster Linie ein Triumph der Technik. Wie die Soldaten rekrutiert werden, sieht man in den ersten zwanzig Minuten noch in Schwarzweiss. Aber dann, als die Männer ins Feld müssen (viele von ihnen waren nicht mal 19-jährig, wie vorgeschrieben), werden die Bilder plötzlich farbig. Die Filmgeschwindigkeit wirkt natürlich, es gibt eine Soundkulisse, und aus dem Off berichten die Soldaten von ihren Erlebnissen. Zum Beispiel wie man im Schützengraben Tee kocht, ohne dem Feind verräterische Rauchzeichen zu geben. Wie man gegen Ratten, Schlamm und Kälte kämpft und trotz des Grauens das Lachen nicht ganz verlernt.
Möglich gemacht hat diese einzigartige Zeitreise Jacksons neuseeländisches Unternehmen Weta Digital, das seit der «Lord of the Rings»-Trilogie zu den renommiertesten Spezialeffekt-Firmen der Welt gehört. Aus über 600 Stunden Filmmaterial, die aus dem Archiv des Imperial War Museum in London stammen, wurde eine 90-minütige Auswahl mittels Kolorierung und Nachschärfung so aufbereitet, dass man den Schrecken des Krieges und insbesondere die Ahnungslosigkeit der jungen Männer nachvollziehen kann.
Historische Natürlichkeit
Regisseur Jackson verzichtet bewusst auf eine Einordnung der Geschehnisse. Er lässt ausschliesslich Soldaten (gesprochen von Schauspielern) erzählen, wobei deren Beobachtungen entweder aus Tagebucheinträgen stammen oder von Lippenlesern aus dem Originalmaterial dechiffriert wurden. Das Resultat: eine historische Natürlichkeit, erzeugt mit einem Maximum an Künstlichkeit.
Man sieht, wie Häuser beschossen werden, wie Pferde niedersinken, wie Leichen an Stacheldrahtzäunen kleben. Und es scheint, als sei das alles grad gestern gewesen. Oder wie es Peter Jackson sagt: «Ich wollte durch den Nebel der Zeit greifen und diese Männer in die moderne Welt ziehen.» Dass der Regisseur diesen Film als seinen persönlichsten bezeichnet, kann man gut verstehen. Er ist Grossvater William Jackson gewidmet, der an der Seite von «Lord of the Rings»-Autor J.R.R. Tolkien kämpfte, verletzt nach England zurückkehrte, heiratete und eine Familie gründete.