Levante
Lillah Halla, Brésil, France, Uruguay, 2023o
Sofia, une joueuse de volleyball prometteuse de 17 ans, apprend qu’elle est enceinte la veille d’un championnat qui peut sceller son destin. Ne voulant pas de cette grossesse, elle cherche à se faire avorter illégalement et se retrouve la cible d’un groupe fondamentaliste bien décidé à l’en empêcher à tout prix. Mais ni Sofia ni ses proches n’ont l’intention de se soumettre à l’aveugle ferveur de la masse.
Sofia ist eine siebzehnjährige begabte Volleyballspielerin im ersten Gender-neutralen Team Brasiliens. Die SpielerInnen aus einem ärmlichen Vorort, manche trans oder nicht-binär, sind ein lebenslustiger, wilder Haufen, der sich keinen Deut um die konservativen moralischen Werte eines Grossteils der brasilianischen Gesellschaft schert – eine indirekte Anklage an die Bolsonaro-Wählerschaft ist offensichtlich. Als Sofia kurz vor dem Durchbruch steht und ihr ein Sportstipendium in Chile in Aussicht gestellt wird, entdeckt sie jedoch, dass sie (ungewollt) schwanger ist. Ein riesiges Problem, denn eine Abtreibung ist im Land gesetzlich verboten. In manchen Szenen ist das Erstlingswerk der jungen Regisseurin Lillah Halla ein etwas zu illustratives Pamphlet für die sexuelle Selbstbestimmung in Brasilien. Erfrischend und sehr schöpferisch ist allerdings die lebhafte filmische Form, mit der Halla ihre Geschichte erzählt: Oft entwickeln die farbenfrohen, dynamischen und zu Hiphop-Beats entworfenen Szenen einen richtigen Sog, der sehr gut ein Lebensgefühl vermittelt. Ungewöhnlich auch die Tonkulisse aus Geräuschen, Stimmengewirr, Musik und anderen undefinierbaren akustischen Ereignisssen, die eine Gesellschaft in Aufruhr reflektiert.
Till Brockmann