More Than Honey
Markus Imhoof, Suisse, Allemagne, Autriche, 2012o
Le documentaire primé de Markus Imhoof sur les abeilles va bien au-delà de la production de miel. Le film montre la vie de ces insectes depuis leur organisation dans la ruche jusqu'à leur place importante dans la chaîne alimentaire et l'impact de la mortalité mondiale des abeilles. Les photographies uniques d'animaux deviennent le point de départ de considérations écologiques délicates et d'autant plus urgentes.
Markus Imhoof's More Than Honey is an interesting, and interestingly laidback film, an almost restful look at honeybees and the way they are kept and cultivated across the world. In Austria, an elderly man keeps them the way his forebears did; in Germany they are rigorously studied; in the US their commercial possibilities are savoured and in China they are worked harder than ever. But what about the worrying issue of the bees' apparent disappearance? The so-called "colony collapse disorder"? In George Langworthy and Maryam Henein's the 2009 documentary The Vanishing of the Bees, this was a matter of urgent concern, a possible eco-calamity. Without the bees' pollinating work, agriculture could collapse. Imhoof seems disconcertingly untroubled. Well, there is much to enjoy here, including the perennially fascinating question of whether bees are effectively buzzing cells in super-organisms. The mystery and beauty of bees emerge strongly enough. But should we be seriously concerned, or not?
Peter BradshawImhoof schafft ein informatives Gruppenporträt mit überwältigenden Makroaufnahmen aus dem Innern der Bienenwabe, wie man sie in ihrer Intimität wohl selten gesehen hat. Mithilfe eines «Bienenflüsterers» und modernster Kameratechniken führt er uns durchs Reich der Bienen, als wäre es das eigene Wohnzimmer. Sein Umgang mit den geflügelten Protagonistinnen bleibt dabei so respektvoll, dass man ihm gerne den etwas zu schwärmerisch geratenen Schluss verzeiht. Schweizer Filmpreis für den besten Dokumentarfilm und die beste Musik.
Christa HaeseliGalerie photoso
Markus Imhoofs Filmessay ist gleichzeitig lehrreich und ein Hochgenuss. Mehr kann man von einem Film wirklich nicht wollen.
Mitten ins Herz eines Bienenvolkes führt Markus Imhoofs neuster Dokumentarfilm. Dank hochaufgelöster Makroaufnahmen erleben wir hautnah die in honiggelbes Licht getauchte Geburt einer Königin, ihre Begattung im Flug und den Schwänzeltanz, mit dem Arbeiterinnen die besten Futterplätze anzeigen. Das bildgewaltige Werk zeigt zudem eindringlich, wie wichtig Bienen für die Produktion unseres täglichen (Honig-)Brotes sind und welche Auswirkungen das globale Bienensterben auf unsere Nahrungsmittelversorgung hat.
Imhoof, Sohn einer Imkerfamilie, spannt den Bogen von einem sympathisch schrulligen Imker aus der Innerschweiz über Amerikas Honigfarmen, die auf riesigen Trucks Tausende von Bienenvölkern durchs Land fahren, bis hin zu chinesischen Wanderarbeitern, welche ganze Obstplantagen von Hand bestäuben, da die Bienenvölker eingegangen sind.
Diesen Beobachtungen gemeinsam ist die apokalyptische Dimension: Das Bienensterben bedroht die Idylle des Schweizer Kleinimkers ebenso wie die amerikanischen Monokulturen, die ohne die Bestäubungsarbeit der Bienen längst unfruchtbar wären. Fazit: Sterben die Bienen, kommt es zu Ernteausfällen und damit zu drastischen Lücken in der Nahrungsversorgung. Imhoof verzichtet aber auf die Beschwörung nahender Katastrophen. Stattdessen zeigt er die Honigbiene als Faszinosum. Informativ und vergnüglich sind etwa die Ausführungen eines Bienenforschers, der Erstaunliches über die Intelligenz und das Kommunikationsverhalten der Honigbienen berichtet.
Auch ein mexikanischer «Extremimker», Spezialist für die sogenannten Killerbienen, kommt zu Wort. Diese äusserst resistente, aggressive Bienenart, einst aus einem brasilianischen Forschungslabor entwichen, verbreitet sich seit einigen Jahren erfolgreich auf dem amerikanischen Kontinent. Ob ausgerechnet diese Monsterbiene die Zukunft der Pflanzenbestäubung verkörpert, ist eine der Fragen, denen Imhoofs Film nachgeht. Kurzum: «More Than Honey» ist ein lehrreicher Hochgenuss, den man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte.