While We're Young
Noah Baumbach, USA, 2015o
Vieillir en douceur n'est jamais chose facile. Josh Srebnick et sa femme Cornelia, un couple New-Yorkais documentariste dans la force de l'âge, voient leur vie bouleversée à la rencontre de Jamie et Darby, un jeune couple d'artistes spontanés, libres et prêts à tout pour assouvir chaque nouvelle passion. Pour Josh, c'est comme une porte sur sa jeunesse. Bientôt, les malheureux quadragénaires Josh et Cornelia négligent les amis de leur âge pour traîner avec ces jeunes hipsters qui semblent si désinhibés, si "Brooklyn cool".
Der lebenswarme Blick auf eine hübsch verirrte Existenz in «Frances Ha» macht in Noah Baumbachs neuer Komödie eher der kühlen soziologischen Analyse von zwei Generationen von Städtern Platz. Das erinnert oft an den Zynismus von Baumbachs «Greenberg», aber noch immer ist dieser Autor und Regisseur für eine messerscharfe Studie von unterschiedlichen Lebensstilen und künstlerischen Selbstverständnissen gut. Und in welcher Komödie wird schon die Ethik des Dokumentarfilms verhandelt?
Pascal BlumBen Stiller und Naomi Watts versuchen als kinderloses Künstlerpärchen Mitte vierzig jung und cool zu bleiben und klammern sich an zwei lässige Mittzwanziger, die ihnen zeigen, wie man möglichst hip den Alltag meistert. Der New Yorker Hipster-Regisseur Noah Baumbach parodiert in seiner klugen Komödie das Hipsterdasein und philosophiert außerdem übers Filmemachen im Facebook-Zeitalter.
David SteinitzMit GREENBERG (2010) oder zuletzt FRANCES HA (2012) profilierte sich Noah Baumbach als einer der wichtigsten Independentfilmer der USA. Seine neue Tragikomödie GEFÜHLT MITTE ZWANZIG, deren Originaltitel WHILE WE'RE YOUNG irgendwie ambitionierter klingt, behält den erzählerischen wie filmischen Independent-Spirit des Autorenfilmes bei. Im Brennpunkt des Interesses stehen die Endvierziger Josh (Ben Stiller) und Cornelia (Naomi Watts), die seit einigen Jahren kinderlos verheiratet sind. Die Ehe, das merkt man, ist von Liebe und Respekt geprägt, doch etwas aufregender könnte es dennoch zugehen. Für leichte Krisenstimmung sorgt auch Joshs zweiter Dokumentarfilm, an dem er schon seit acht Jahren werkelt. Als die beiden das junge Hipster-Pärchen Jamie (Adam Driver) und Darby (Amanda Seyfried) kennenlernen, fällt ihr Alltagstrott in einen Jungbrunnen. Die Impulsivität und Spontanität der Mittzwanziger stachelt besonders Josh an und so stolpern die vier bald beispielsweise in eine schamanische Prozedur, bei der sich die Teilnehmenden im wahrsten Sinne des Wortes die Seele aus dem Leib kotzen. Außerdem tanzt Cornelia unverhofft Hip Hop und Josh schwingt sich trotz Arthrose im Knie mal wieder aufs Fahrrad, ganz nach Jamies Vorbild mit einem Bowler-Hut à la Tom Waits. Sogar beim Doku-Projekt des smarten Plattensammlers und VHS-Guckers bietet Josh seine Hilfe an, und das trotz seiner Ressentiments gegen andere Filmemacher. Während des Filmdrehs kommt es zum Eklat, als Jamie die „Realität“ aus dramaturgischen Gründen zurecht biegt und Joshs fehlende „Authentizität“ zur Generationenfrage erhebt. Mit starken Dialogen und einem ausgewählten Ensemble gelingt Noah Baumbach ein ungemein komischer Midlife-Crisis-Film, der stets mit den Figuren fühlt.
Christian Horn