The Danish Girl
Tom Hooper, GB, USA, Allemagne, 2015o
The Danish Girl retrace la remarquable histoire d'amour de Gerda Wegener et Lili Elbe, née Einar Wegener, l'artiste danoise connue comme la première personne à avoir subi une chirurgie de réattribution sexuelle en 1930. Le mariage et le travail de Lili et Gerda évoluent alors qu’ils s’embarquent sur les territoires encore inconnus du transgenre. (TMDB)
«The Danish Girl» ist die wahre Geschichte eines der ersten Männer, die zu Frauen wurden. Das spannende Drama, starbesetzt mit Oscargewinner Eddie Redmayne als Lili Elbe, lässt uns an dieser wundersamen Wandlung teilhaben. Redmaynes Darstellung ist, trotz gelegentlicher Überzeichnung, beeindruckend.
reaTom Hooper ("The King´s Speech") hat eine neunzig Jahre alte Geschichte aufgetan, für die die Zeit jetzt erst so richtig reif ist: Jede des dänischen Malers Einar Wegener, der sich im falschen Körper fühlte und es als erster wagte, eine Geschlechtsumwandlung zu versuchen. Eddie Redmayne dabei zuzusehen, wie er sich vom jungen Liebhaber in ein schüchternes Mädchen verwandelt, ist eine echte Schau - man würde der Geschichte aber vielleicht doch ein bisschen mehr Bitterkeit in all ihrer Süße wünschen.
Susan VahabzadehZuerst ist es nur ein Spiel: Als die Malerin Gerda Wegener (Alicia Vikander) ihren Mann (Eddie Redmayne) bittet, ihr für einen kurzen Moment in Seidenstrümpfen Modell zu stehen, ahnen die beiden nicht, dass er schon bald den unbändigen Wunsch entwickeln wird, als Frau zu leben. Der dänische Landschaftsmaler Einar Wegener war 1930 einer der ersten Menschen, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen haben. „The Danish Girl“ schildert nicht nur die Nöte des im falschen Körper geborenen Künstlers. In zarten Bildern entsteht das Porträt einer bedingungslosen Liebe. Während sich Einar immer häufiger in sein weibliches Alter Ego Lili Elbe verwandelt, hält Gerda ihrem Mann die Treue. Vielleicht auch, weil die Bilder, auf denen Einar in Frauenkleidern posiert, die künstlerische Entwicklung der bislang erfolglosen Malerin auf ungeahnte Weise beflügeln. Tom Hooper hat nach „The King’s Speech“ erneut einen Film gedreht, der aus der Kinogeschichte nicht mehr wegzudenken ist.
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Starke Frauenfiguren allein machen noch keinen guten Film. Dass eine davon als Mann geboren wurde, ist jedoch eine vielversprechende Ausgangslage. Da dem Drama die historische Figur Lili Elbe zugrunde liegt, erhält die Geschichte zudem eine gesellschaftspolitische Komponente. Und da wären noch eine grosse Liebe, Dreh- und Angelpunkt des Films, und eine wundersame Verwandlung.
Es beginnt mit einer Spielerei. Das verliebte Künstlerpaar Einar und Gerda Wegener geniesst im Kopenhagen der 1920er das Leben der Boheme. Während Einar bereits zu den bekanntesten Landschaftsmalern Dänemarks zählt, kämpft Gerda noch um Anerkennung. Als sie von einem ihrer Modelle versetzt wird, bittet sie ihren Mann, als Frau für sie zu posieren. Danach ist nichts mehr, wie es war.
Gerdas Porträts einer gewissen Lili erobern den Kunstmarkt im Sturm, sogar Paris ruft mit Ausstellungsangeboten. Doch nicht nur für Gerda hat sich alles verändert. Einar, der sich anfangs noch verschämt die Nylonstrümpfe überzog, entdeckt dank der Kunstfigur Lili nach und nach sein wahres Ich. Was bisher im Verborgenen schlummerte, drängt immer heftiger an die Oberfläche. Und der Wunsch, auch körperlich als Frau zu leben, wird übermächtig. Als Gerda begreift, dass sie Einar endgültig an Lili verloren hat, steht sie ihr bis zuletzt zur Seite. Selbstlos, bedingungslos, furchtlos. Liebe in ihrer edelsten Form.
Nach der Rolle als Stephen Hawking in «The Theory of Everything» könnte Eddie Redmayne mit seiner Interpretation der Lili Elbe einen weiteren Oscar einheimsen: Wie er vor dem Spiegel Gesten und Posen ausprobiert, die Körpersprache der Frauen studiert und nach der adäquaten Umsetzung sucht, ist – abgesehen von ein paar Fehlgriffen in die emotionale Trickkiste – glaubwürdig und berührt. Lilis Verunsicherung ist sichtbar, die Verzweiflung, im falschen Körper zu stecken, schmerzhaft spürbar.
Shootingstar Alicia Vikander («Ex Machina») beeindruckt als Gerda Wegener. In starken Nebenrollen: Ben Whishaw (James Bonds Q) als Lilis Verehrer und Matthias Schoenaerts («The Drop») als Einars Jugendfreund. Nach seinen oscarprämierten Filmen «The King’s Speech» und «Les Misérables» ist Regisseur Tom Hooper mit «The Danish Girl» erneut ein berührender Film gelungen, der lange nachhallt.