Mais im Bundeshuus: le génie helvétique
Jean-Stéphane Bron, Suisse, 2003o
Mais im Bundeshuus est une plongée vertigineuse dans les coulisses du Palais fédéral à Berne. Construit comme une véritable fiction, le film suit les aventures d'une commission parlementaire, chargée d'élaborer une loi sur le génie génétique (Gen-Lex). Ce thriller politique nous fait découvrir les partisans des intérêts de l'économie et ceux qui craignent les effets pervers de cette technologie révolutionnaire. Drôle, tendre, humain, mais aussi sans pitié sur les limites du système, le film se présente comme une fable universelle sur le pouvoir.
In einer sowohl klassischen als auch theatralischen Inszenierung, die etwas Westernartiges hat, wird ein politischer Prozess dargestellt, den Bron eindeutig links der Verhandlungen ansiedelt, was ihn aber nicht davon abhält, mit besonderem und berührendem Wohlwollen auf alle GesprächspartnerInnen gleichermassen einzugehen. (Auszug)
Emilie BujèsGalerie photoso
Der Westschweizer Jean-Stéphane Bron zeigt die Demokratie an der Arbeit.
Zu berichten ist von der Zerschmetterung eines Vorurteils. Wir haben ja eigentlich zu denen gehört, die dem eidgenössischen Parlamentarismus zwar seine Wichtigkeit, aber keine besondere dramatische Qualität zutrauen. Wird hiermit zurückgenommen. Der Prozess der Legislatur, die Knochenarbeit der Demokratie, ist ein Drama voller Ränke und List, ein Stück von Triumph und Niederlage, eine Tragikomödie der Enttäuschungen und Schadenfreuden. Das ist uns bewusst, sichtbar und sinnlich geworden dank dem Lausanner Regisseur Jean-Stéphane Bron und seinem Dokumentarfilm Mais im Bundeshuus - Le génie helvétique, worin die Mühen, den gentechnologischen Fortschritt gesetzlich zu regeln, in ihren ethischen und praktischen Widersprüchen erscheinen.
Die Kommissionsdebatte ums Genforschungsgesetz begann am 14. Oktober 2001, Bron war nicht zugelassen, selbstverständlich, hat aber geduldig vor dem Kommissionszimmer 87 gewartet, und das hat sich erstaunlich rentiert. Näher ist unter Missachtung aller Parteigrenzen wahrscheinlich selten einer mit einer Kamera der Parlamentarierseele gekommen. In der Wärme dieser Nähe entstand, wie man sagen könnte, ein informatives Vertrauen. Lieb sind uns Brons gewählte Protagonisten geworden, sogar die, mit denen wir das politische Heu nicht auf der gleichen Bühne haben: die grüne Baselbieterin, der Basler FDPler und selbst der Mann von der Luzerner SVP. Und obwohl wirs jetzt mit dem Patriotismus nicht übertreiben wollen: Das Vertrauen in die Funktionstüchtigkeit eines demokratischen Systems ist dabei gewachsen.