Empire of Light
Sam Mendes, GB, 2022o
Angleterre, 1980. Hilary travaille dans un cinéma: un lieu tout indiqué qui lui permet d'être en contact avec des gens et de rompre la solitude. Cette femme d'âge mûr est chargée d'apprendre les rudiments du métier à Stephen, un jeune homme noir charismatique. Bien que tout semble les séparer, une solide complicité et même une relation amoureuse se dessinent entre les deux employés.
Der britische Regisseur Sam Mendes hat seit seinem US-Debüt mit American Beauty eine ganze Reihe bemerkenswerter Filme vorgelegt, darunter das Bond-Abenteuer Skyfall und die visuellen Bravourstücke Road to Perdition und 1917. Empire of Light ist bereits seine fünfte Zusammenarbeit mit dem oscarprämierten Kameramann Roger Deakins und beginnt als eine impressionistisch hingetupfte Liebesgeschichte zwischen einer älteren weissen Kassenfrau und einem jungen schwarzen Platzanweiser in einem Art-Déco-Kino an der englischen Südküste um 1980. Berückend sind in dieser Phase bereits die Dekors und die warmen Farben, makellos die Besetzung, in ihr gewohnt herausragend Olivia Coleman (The Crown, The Father) als die gebrochene Heldin, die zwischen Verlangen und Entsagung, Lebenslust und Verhärmtheit laviert. Doch dies ist nur der Anfang, mit dem Mendes ein paar überraschende Wendungen aufgleist und die Handlungsanlage vom konventionellen Melodram in eine Studie über das Aufkeimen und Absterben von Hoffnungen und den resultierenden, von Krisen geprägten Prozess der Reifung treibt. Mehr noch: Empire of Light ist auch eine wunderschöne Hommage an den magischen Ort Kino, sein bunt geschecktes Personal und seine ewigen Verheissungen, die nie mehr sein werden wie im analogen Zeitalter, als das Vorführen noch eine Kunst und jeder Film ein Ereignis waren.
Andreas Furler