The Assessment
Fleur Fortuné, Allemagne, GB, USA, 2025o
In a climate change-ravaged world, a utopian society optimizes life, including parenthood assessments. A successful couple faces scrutiny by an evaluator over seven days to determine their fitness for childbearing.
Kühle, sterile Bilder und am Ende ein zerstörerisches Feuer. Im englischsprachigen Spielfilmdebüt der Französin Fleur Fortuné leben Mia und Aaryan in einer dystopischen Welt, in der das Leben stark kontrolliert und so optimiert wird, dass die natürliche menschliche Fortpflanzung verboten ist. Aufständische werden in die «alte Welt» verbannt, die aufgrund des Klimawandels nur bedingt bewohnbar ist und in der man keinen Zugang zu Medikamenten hat, die den Alterungsprozess verlangsamen. Aaryan tüftelt in seinem Labor besessen an einem virtuellen Schimpansen, dessen Fell sich echt anfühlen soll, während Mia in ihrem Gewächshaus neue Algenarten fürs Nachtessen züchtet. Die beiden sind qualifiziert, sich für eine Elternschaft zu bewerben: Sie sind trainiert, gesund und tüchtig. So zieht die Gutachterin Virginia für sieben Tage bei dem Paar ein, macht Tests und überwacht sie rund um die Uhr. Virginia, eindrücklich gespielt von Alicia Vikander, ist dabei von Anfang an verstörend übergriffig. So beobachtet sie das Paar schon in der ersten Nacht von der offenen Zimmertür aus beim Sex – da sie «alle Bereiche» evaluieren müsse. Auch die Prüfungen werden immer bizarrer, und es drängt sich die Frage auf, wieso am Ideal einer herkömmlichen Familie überhaupt noch festgehalten wird in einer Welt, die dem Untergang geweiht ist. Mehrfach treibt Fortuné die Szenen in Extreme, die an Yorgos Lanthimos (Poor Things, The Favourite) erinnern, und damit ihr Heldenpaar tiefer und tiefer ins Elend. Mit Mia schafft sie jedoch eine toughe Hauptfigur, der es vielleicht gelingt, aus dem Schutt und der Asche der alten Welt neue Hoffnung zu schöpfen.
Ella RoccaGalerie photoso





