Pfau - Bin ich echt?
Bernhard Wenger, Autriche, Allemagne, 2024o
Besoin d’un petit ami cultivé pour impressionner votre entourage ? D’un fils parfait pour forcer l’admiration de vos clients ? D’un répétiteur pour vous préparer à une dispute conjugale ? Louez Matthias, un maître dans sa profession, excellant chaque jour à se faire passer pour une personne différente ! Mais quand Matthias doit ...
Der deutsche Schauspieler Albrecht Schuch scheint derzeit allgegenwärtig – und ist gleich in zwei Hauptrollen mit verblüffenden Parallelen zu sehen: In Stefan Haupts Frisch-Adaption Stiller spielt er den Titelhelden, der sich seiner angestammten Rolle entledigt hat, um sich neu zu erfinden. In Pfau – Bin ich echt? geschieht gerade das Umgekehrte. Hier haben wir es mit einem Mann zu tun, dessen Persönlichkeit hinter wechselnden Rollen verschwindet – wobei es sich zum Teil um eine déformation professionelle handelt: Matthias (Schuch) arbeitet in einer Rent-a-Friend-Agentur, wo er für diverse Anlässe gemietet werden kann. Mal gibt er den eloquenten Damen-Begleiter im Golf-Club, mal den Sohn des Firmenchefs, der den Papa an der Geburtstagsfeier würdigt. Matthias‘ Freundin allerdings stört sich zunehmend daran, wie charakterlos er sich jeder Situation anpasst. Der Erstling des Österreichers Bernhard Wenger ist über weite Strecken eine kühl beobachtende Gesellschafts-Satire über das entfremdete Leben in der Dienstleistungswelt. Als Charakterstudie eines Überangepassten überzeugt der Film nicht durchgehend, dafür wartet er mit einem glaubwürdigen Hauptdarsteller und komischen Szenen auf – so, als sich der grantige Ehemann einer Kundin dem notorischen Fluchttier Matthias rabiat in den Weg stellt. Pfau ist die Österreichische Oscar-Einreichung 2026 in der Kategorie Bester internationaler Film.
Kathrin Halter